Willkommen zur zweiten Folge unserer “67er Classics”.

 

Wir blicken ins Frühjahr 2017 auf den 26.03. am Saltendorfer Berg.

Dort standen sich unsere neuformierten, verjüngten 67er und die mit namhaften Akteuren gespickten Gäste vom SC Oberreichenbach gegenüber.

Es ging an diesem 20. Spieltag der A-Klassen Saison 2016/17 um nichts weniger als die Tabellenführung und die bessere Ausgangsposition im Endspurt um den Aufstieg in die Kreisklasse.

Unser Team war ein Jahr zuvor überraschend aus eben dieser Liga abgestiegen und nahm Angriff auf den Wiederaufstieg mit neuem Coach Gerald Götz, sowie Zugängen aus der eigenen Jugend und Rückkehrern wie Steffen Thiel, Andre Fischer, Patrick Oeser, Markus Geyer etc.

Oberreichenbach hatte das gleiche Ziel und baute auf einen klangvollen Kader mit vormals höherklassigen Spielern wie beispielsweise Mustafa Oezsoy, Burak Önen, Marco Höhlich und Manuel Dronsgalla.

So sahen die vollständigen Aufstellungen damals aus:

 

67er

1 P. Oeser, 2 Thiel, 5 Rühl, 13 Fischer, 14 Klein, 4 Pintzka, 6 Hartenfels (C), 16 Steidl, 7 Geyer, 8 Calina, 10 M. Wellein.  (Eingewechselt: 9 S. Oeser 65. Min , 11 Hackenberg 35. Min)

 

SCO

1 Güttler, 3 Ajvazi, 4 Amon, 5 Reiter, 6 Hellmann, 7 Önen, 10 Oezsoy, 12 Dronsgalla, 13 Höhlich (C), 9 Everette, 11 Tauber.  (Eingewechselt: keiner)

 

Vor einer stattlichen Zuschauerkulisse – auch zahlreiche Anhänger anderer Vereine wollten sich dieses Duell nicht entgehen lassen – wirkte Etzelskirchen anfangs ziemlich nervös. Die im Durchschnitt sechs Jahre älteren, routinierten Gäste schien die Situation hingegen nicht zu beeindrucken. Ganz im Gegenteil stürmte der SCO sofort los und ging bereits in der 2. Min durch eine Kopfball-Bogenlampe ihres Kapitäns Höhlich in Führung (0:1).

Auch in der Folgezeit wirkten unsere 67er, welche aufgrund einer kurzen Durstrecke (ein Punkt aus zwei Spielen) sowieso nicht vor Selbstvertrauen strotzten, weiter verunsichert. Oberreichenbach vergab durch Oezsoy eine gute Freistoßmöglichkeit, bevor Önen aus Strafraumdistanz etwas zu hoch zielte.

Erst nach gut 15 Minuten befreite sich unser Team, der SCO konnte sein Anfangstempo nicht mehr halten und es entwickelte sich ein ausgeglichenes, aber zu diesem Zeitpunkt immer ruppiger werdendes Spiel.

Nach knapp 30 Minuten Kampf und Krampf auf Augenhöhe fasste sich der unermüdliche, schnelle Robert Calina ein Herz. Er schüttelte zwei Gegenspieler ab, tauchte allein vor Gästekeeper Güttler auf und schob lässig zum Ausgleich ins Tor ein (29. Min).

(Robert Calina zieht los)

 

Dieses Treffer, resultierend aus der ersten richtigen Torchance, löste bei allen 67ern merklich die Anspannung. Der Druck, dieses Spiel zu gewinnen, um den Negativtrend zu stoppen und im Aufstiegsrennen zu bleiben, war wie weggeblasen.

Noch vor dem Seitenwechsel brachte Torjäger Matthias Wellein die SpVgg auf die Siegerstrasse. Er erahnte schlitzohrig ein Rückspiel der Gästeabwehr auf ihren Torhüter, welches –  von den nach vorne pressenden Angreifern unter Druck gesetzt – nicht präzise genug und deutlich zu kurz ausfiel. Wellein sprintete dazwischen, kam vor dem herausstürmenden Güttler an den Ball, umspielte diesen und schob zum vielumjubelten 2:1 ein (39. Min).

Die anschließende Halbzeitpause unterbrach den gerade gefundenen Spielfluß des Heimteams keineswegs. Top eingestellt und hoch motiviert kamen unsere Jungs aus der Kabine zurück und legten eine überragende zweite Halbzeit auf den Rasen am heimischen Berg.

Angetrieben von unseren Zuschauern dauerte es keine drei Minuten, ehe der freigespielte Jan Steidl vor dem Tor des SCO auftauchte und im Stile eines Goalgetters zum 3:1 vollendete (48. Min).

Die Gäste, bei denen sich der etatmäßig beste Torschütze Oezsoy immer weiter in die eigene Spielhälfte zurückfallen ließ, mussten dem Tempo der frech aufspielenden Etzelskirchener weiter Tribut zollen.

In der 60. Minute wurde ein strammer Schuß von Calina noch aus dem Winkel gefischt, doch nur zwei Minuten schlug es erneut im Kasten hinter Güttler ein. Wiederum Calina zeichnete für dieses 4:1 verantwortlich.

Kurz nach Wiederanpfiff bejubelten die 67er den nächsten Treffer, doch Schiedsrichter Göbel erkannte vorab eine Abseitsposition des Schützen Steidl.

Unsere SpVgg ruhte sich nicht auf dem Vorsprung aus, sondern fuhr weiter Angriff um Angriff Richtung Gästetor und wurde bald wieder zählbar belohnt.

In der 73. Minute packte Wellein einen seiner über die Jahre gefürchteten Freistöße aus. Im Torwarteck, aber aufgrund der Schussgeschwindigkeit kaum haltbar, befand sich der Ball kurz nach der direkten Ausführung und es stand unglaublicherweise bereits 5:1.

Dies bedeutete noch nicht den Schlusspunkt. Knappe fünf Minuten später tankte sich Calina am Flügel durch, bediente uneigennützig den damals früh eingewechselten heutigen Torjäger Franz Hackenberg, der keine Mühe hatte zum 6:1 einzuschieben (78. Min).

Nachdem das halbe Dutzend voll war, schalteten die zuvor erfrischend aufspielenden Etzelskirchener in den verbleibenden zehn Spielminuten deutlich zurück, ohne dass sich noch größere Torgefahr in eine der beiden Richtungen ergab.

Schiedsrichter Göbel gewährte Heimkeeper Patrick Oeser – der uns im Hinspiel mit fantastischen Paraden einen 3:2 Erfolg sicherte und dieses mal einen ruhigen Nachmittag verlebte – einen früheren Feierabend (Gelb-Rot 89. Min Meckern). Kurz später besiegelte der Schlusspfiff des im Großen und Ganzen souverän leitenden Referees den denkwürdigen Heimerfolg am Saltendorfer Berg.

(67er Keeper Patrick Oeser dirigiert seine Mauer)

 

Endstand : 67er  – SCO   6:1 (2:1)

 

Am Ende der Saison erreichten beide Teams fast im Gleichschritt ihr Ziel, den Aufstieg in die Kreisklasse. Unsere 67er erzielten dabei mit 82 Treffern die meisten der Liga. Auch die nur 27 Gegentore bedeuteten den Bestwert.

Durch den Rückzug des späteren Meisters SV Tennenlohe 3 folgte der ASV Weisendorf 2 über die Relegation beiden Mannschaften ebenfalls in die Kreisklasse nach, in der sich unsere Jungs mit dem SCO und dem ASV auch bis in die aktuelle Saison hinein packende Duelle liefern.

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In der nächsten Folge ist an Begegnungen in der Kreisklasse bzw. den Aufstieg dorthin noch nicht zu denken. Wir schauen zurück ins Jahr 2013, als nach einem 14. Platz zur Winterpause der A-Klasse und Rücktritt des Trainers eine Woche vor Rückrundenstart ein richtungsweisendes Nichtabstiegsduell vor der Tür stand….